Wetterbedingungen beeinflussen Weizenpreise weltweit
Extreme Wetterbedingungen in verschiedenen Regionen der Welt lassen die Weizenpreise ansteigen. Laut Jack Scoville von der Price Futures Group ist das Wetter entscheidend, mit gemeldeten Dürren in Russland und Teilen der USA sowie übermäßig feuchten Bedingungen in Europa.
Dies machte sich vor allem am Freitag auf den europäischen und Chicagoer Börsen bemerkbar, wo der Weizenpreis fast 212 Euro pro Tonne erreichte. Der Preis hat sich inzwischen etwas stabilisiert und nähert sich jetzt 208 Euro pro Tonne. Besorgte Blicke richten sich dabei vor allem auf Russland, denn das Land ist der weltweit größte Weizenexporteur.
Die Bedingungen vor Ort sind jedoch nicht allzu vielversprechend. Der CEO von Argus Media Frankreich, Gautier Le Molgat, erklärt, dass die jüngsten Regenfälle in Russland die Sorgen um die Ernte nicht mildern. Vielmehr führen starke Hitze und Wind, die die Pflanzen während ihrer Wachstumsphase trocknen, zu Zweifeln an der Ernteaussicht.
Des Weiteren hebt Le Molgat den „signifikanten“ und „seltenen“ Preisunterschied von mehr als 20 Euro zwischen der alten und neuen Weizenernte hervor. Dies ist ein klares Zeichen von echten Bedenken um den Ertrag in 2024-25.
Trockenes Wetter herrscht nicht nur in Russland, sondern auch über Gebieten wie Oklahoma, Texas und Kansas – dem größten US-Bundesstaat für Winterweizenproduktion. Diese Bedingungen haben dazu geführt, dass Fonds, die auf fallende Weizenpreise spekuliert haben, mit dem Rückkauf begonnen haben, um ihre Positionen abzusichern.
Unterdessen bleibt die Situation für Länder wie Marokko, das sechs aufeinanderfolgende Jahre an Trockenheit erlebt hat, kritisch. Unter Berücksichtigung der erwarteten geringen Ernte plant das marokkanische Office ONICL, seine Subventionspolitik für Weizenkäufe bis Ende des Jahres fortzusetzen.
Darüber hinaus sind die Preise für Raps in Europa aufgrund von Wetterbedenken gestiegen. Regen könnte die gelben Blumen beschädigen und somit die Ernteerträge beeinträchtigen. Auch die Preise für Sojabohnen sind leicht gestiegen, hauptsächlich aufgrund der erhöhten Nachfrage nach brasilianischem Soja.
Die Gesamtsituation zeigt, wie sehr das Wetter die globalen Agrarmärkte und damit die Weltwirtschaft beeinträchtigen kann. Interessenten können die Entwicklung der Preise für Agrarrohstoffe auf der Website von Terre-net.fr verfolgen.