Ein Konsortium namens FertigHy plant die Errichtung einer Fabrik in Languevoisin, Frankreich, mit dem Ziel, bis 2030 jährlich 500.000 Tonnen kohlenstofffreien Stickstoffdünger zu produzieren. Dies würde ungefähr 15% des jährlichen Düngerverbrauchs in Frankreich abdecken. Die Kosten für das Projekt werden auf 1,3 Milliarden Euro geschätzt und es könnten etwa 250 direkte Arbeitsplätze entstehen, so FertigHy.
Zu den Anteilseignern von FertigHy gehören mehrere europäische Energie- und Lebensmittelunternehmen wie das spanische Unternehmen RIC Energy, das auf Solarenergie spezialisiert ist, das italienische Ingenieurunternehmen Maire Tecnimont und die Siemens Financial Services. Auch der französische Agrarhandelskonzern In Vivo, der niederländische Brauer Heineken und der europäische Getreidesammler Soufflet sind beteiligt.
Die Produktion von kohlenstofffreiem Dünger wird ein wesentlicher Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen in der Landwirtschaft sein, die in Europa für mehr als 10 % der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich sind. Darüber hinaus könnte das Projekt dazu beitragen, die Abhängigkeit von russischem Gas und Dünger zu verringern, da Russland der weltweit größte Exporteur von Stickstoffdünger ist.
Die größte Herausforderung des Projekts besteht darin, einen wettbewerbsfähigen Verkaufspreis zu erreichen. FertigHy gibt zu, dass ihr Produkt teurer sein wird als konventioneller Dünger. Sie glauben jedoch, dass sie durch die zunehmende Verbreitung von grünen Steuern auf den Import von konventionellem Dünger wettbewerbsfähig bleiben können.