Inmitten aller Marktbewegungen stellen die Schwankungen im Bereich der Pflanzenöle oft einen entscheidenden Faktor dar. In dieser Hinsicht und in Erwartung der neuen Raps-Verkaufssaison, haben wir kaum Veränderungen in den kanadischen Canola (GV-Raps) Futures an der ICE Börse in Kanada gesehen, und die Fob-Preise (Kwinana) in Australien waren etwas niedriger.
Laut dem Internationalen Getreideausschuss (IGC) wird die weltweite Rapserzeugung für 2024/25 auf 87,8 Millionen Tonnen (Mt) geschätzt, was nur 2% weniger ist als der Höhepunkt der vorherigen Saison. Dies würde zwei hintereinander liegende Ernten bedeuten, die deutlich über dem Durchschnitt liegen.
In Europa halten die Prognosen eine Ernte auf dem niedrigsten Stand in drei Jahren fest, mit 18,8 Mt im Vergleich zu 19,8 Mt im Jahr 2023/24. Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf eine Reduzierung der Aussaat zurückzuführen. Darüber hinaus vergrößern das übermäßig feuchte Wetter in Nordeuropa, einschließlich Frankreich, die Risiken einer Verschlechterung der Produktion durch den zusätzlichen Verlust von Flächen oder eine Verringerung des Ertragspotentials.
Auch im Vereinigten Königreich sollte die Ernte wieder enttäuschend sein, mit 0,9 Mt, und die geerntete Fläche wird deutlich kleiner sein.
In Kanada, trotz einer Ankündigung einer erhöhten Nutzung durch die Zerkleinerungsindustrie, sollen die Flächen in 2024/25 leicht zurückgehen. Obwohl die ICE-Futures in den letzten Wochen Boden gut gemacht haben, liegen die Werte noch etwa ein Fünftel unter dem Vorjahresniveau. Wettbewerb mit anderen Kulturen und Befürchtungen vor Trockenheit werden dabei bestimmende Faktoren sein.
In Bezug auf die weltweite Nachfrage schätzt man diese als unverändert im Vergleich zum Höhepunkt des Vorjahres, bei 89,5 Mt. Die Nachfrage nach Raps- und Canola-Produkten sollte also auch in 2024/25 stark bleiben.
Die Daten zeigen, dass in Nordamerika (Kanada und USA) der Anstieg der lokalen Verwendung im Vergleich zu den unverarbeiteten Exporten wahrscheinlich eine wichtige Rolle bei der Ausweitung der Anbauflächen und der Produktion in den letzten Jahren gespielt hat.
Die nun wieder im Aufwind befindliche Nachfrage der Hauptkäufer lässt weltweiten Rapsaustausch voraussichtlich um 6% im Jahresvergleich auf 17,9 Mt steigen.
Heutzutage scheint der Rapsmarkt einerseits positiv zu sein, jedoch besteht auch ein Anzeichen für einen bipolaren Kontext: Der europäische Markt könnte noch stärker von Imports aus Kanada abhängen, während die Inlandsnachfrage in Nordamerika immer mehr auf den Bedarf an fortschrittlichen Biokraftstoffen reagiert. Hierin entsteht ein Wettbewerb zwischen Inlandsbedarf und Export, bei dem europäische Produzenten nicht unbedingt als Gewinner hervorgehen.
In diesem Zusammenhang wird die jährliche Konferenz des IGC, die am 11. und 12. Juni 2024 in London stattfinden wird, die Auswirkungen der Entwicklung der Biodieselketten auf den Markt für Pflanzenöle in Nord- und Südamerika hervorheben. Nehmen Sie an der Diskussion mit internationalen Experten teil, um die Verkaufssaison 2024/25 vorauszusehen!