„Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel: Strategien von obstbaeuerlichen Betrieben in den USA“
Es ist sicherlich kein einfaches Jahr, um als Bauer zu starten, insbesondere in Zeiten des Klimawandels. Das spürt auch John Behrens, Eigentümer von Farmhaus Farms und Farmhaus Cider Co. in Michigan, gerade am eigenen Leib. Mit dem überraschend warmen Winter und den ungewöhnlichen Temperaturschwankungen stellt die obsbaeuerliche Arbeit für ihn eine herausfordernde Aufgabe dar.
Obstbauern in ganz Amerika, die auf Apfelpflanzungen und andere Obstbäume spezialisiert sind, suchen nach neuen Wegen, um schwierige Witterungsbedingungen zu bewältigen. Dazu zählen unter anderem Spätfröste im Frühjahr oder Trockenheit, die durch den Klimawandel verstärkt werden. Ihre Strategien reichen von Frostschutzlüftern über Bewässerungssystemen bis hin zu Mulchaufbereitung. Darüber hinaus experimentieren einige Betriebe mit widerstandsfähigeren Baumvarianten, um zukünftig resilienter gegenüber den Klimaveränderungen zu sein.
Behrens hat kürzlich ein Obstgut nahe seiner Apfelweinmanufaktur in der Gegend von Grand Rapids übernommen. Auf dem Hof, der seit 1907 im Besitz einer Familie war, werden neben Äpfeln auch Pfirsiche, Birnen, Pflaumen und Kirschen angebaut. Trotz der wärmeren Winter und der früheren Frühlingsphasen, die das Risiko von Spätfrösten erhöhen, können die Früchte auch nach Hagelschäden weiterverarbeitet werden.
In Michigan wurden insbesondere die Apfelernten durch Spätfröste im Jahr 2012 stark beeinträchtigt. Darüber hinaus sank die Produktion von Sauerkirschen 2020 und 2021 um mehr als die Hälfte. Solche Unsicherheiten, kombiniert mit niedrigen Preisen aufgrund von Importen aus der Türkei, bedrohen die Landwirtschaftstraditionen in einem der größten Kirschproduzenten der USA.
Aber auch im pazifischen Nordwesten bereiten Frühlingsfröste den Obstbauern Sorgen. Die Farm Finnriver und Cidery auf Washingtons Olympic Peninsula verwendet beispielsweise Bewässerungssysteme, um die Birnenbäume im Frühjahr kühl zu halten und die Blüte hinauszuzögern. Darüber hinaus setzt der Betrieb auf die Diversifikation seiner Kulturen, so werden neben Äpfeln auch Pflaumen und Holunder angebaut, um die Resilienz gegenüber dem Klimawandel zu stärken.
In Anbetracht der sich immer weiter verändernden Klimabedingungen, versuchen also Obstbauern wie Behrens und Byers, ihre Anbaustrategien entsprechend anzupassen. Neben der Einführung widerstandsfähigerer Baumvarianten, gehört dazu auch eine ausgeklügelte Bewirtschaftung des Bodens und die Anpassung an neue Witterungsverhältnisse, um langfristige Erträge sicherzustellen.