Phoenix, Arizona – eine Stadt inmitten der heißen Sonora-Wüste, bekannt für ihre hohen Temperaturen und seltenen Regenfälle. Doch trotz dieser unwirtlichen Bedingungen gelingt es den Bewohnern, eine Vielzahl an Nahrungsmitteln anzubauen, und das sehr erfolgreich.
Im Jahr 2023 stieg das Thermometer in Phoenix auf Rekordhöhen, mit Temperaturen, die tagelang nie unter 43 Grad Celsius fielen, begleitet von einer untypischen Trockenheit. Während diese extremen Bedingungen die Ausnahme in anderen Regionen sein mögen, könnten sie angesichts des Klimawandels durch den Einsatz fossiler Brennstoffe zur neuen Norm werden. In Phoenix, wo diese harten Bedingungen seit jeher Alltag sind, haben Gärtnern und Bauern im Laufe der Jahrhunderte gelernt, sich anzupassen und haben wertvolle Tipps zu teilen. Der Schlüssel, so sagen sie, liegt im Schatten und Boden.
Die Erde in Phoenix ist in der Regel sehr lehmhaltig, was zu schlechter Drainage führt und nur wenig organische Materie aufweist. Nicht einheimische Pflanzen haben es hier schwer, während einheimische Pflanzen wie der Kaktusfeigenbaum gut gedeihen. Um jedoch mehr Nahrung anzubauen, muss der Boden sowohl vor der Sonne geschützt als auch mit organischen Stoffen angereichert werden.
Rose Courtney, eine Stadtbäuerin, hat ihren Hinterhof in einen Nahrungsmittelwald verwandelt, in dem sie das ganze Jahr über anbaut. Selbst während der brutalen Hitzeperiode des letzten Jahres hatte sie noch eine reiche Ernte. Sie empfiehlt, in ständige Schattenstrukturen zu investieren, denn ohne diese ist ein Erfolg kaum möglich.
Auch auf der Arizona Worm Farm ist Schutz vor der Sonne ein Schlüssel zum Erfolg. Hier werden dazu dauerhafte Schattenstrukturen, Bäume und Holzschnitzelmulch verwendet. Letzterer ist laut dem Inhaber Zach Brooks sogar noch wichtiger als der Schatten. In Kombination mit einer hohen mikrobiellen Aktivität hält der Mulch den Boden feucht und erlaubt so eine tiefe, seltene Bewässerung.
Neben dem Schatten ist auch die Jahreszeit des Anbaus eine wichtige Variable. Die meisten Lebensmittelproduzenten in Phoenix bauen ihre Kulturen von Oktober bis April an – bis auf die Bäume im Nahrungsmittelwald, von denen mindestens einer das ganze Jahr über Früchte trägt.
Allerdings weisen Experten darauf hin, dass es nicht so einfach ist, einfach die Jahreszeiten zu tauschen. Sämlinge wachsen unter Bedingungen, die von heiß zu kalt wechseln, und die Tage sind im Vergleich zur Sommeranbausaison viel kürzer. Daher macht es mehr Sinn, Pflanzen zu wählen, die an kurze Tage und geringe Wasserverwendung angepasst sind.
Egal ob Gartenarbeit, Landwirtschaft oder Wasserverwaltung, eine Sache ist klar: Anpassungsfähigkeit, Ausdauer und Wissensaustausch sind der Schlüssel zum Erfolg in der Anbaukunst der Wüste.