Die Landwirtschaft gewinnt an internationaler Präsenz: Steigender Anteil ausländischer Unternehmer
Die Landwirtschaft in Italien erlebt einen Wandel. In den letzten fünf Jahren ist der Anteil von Ausländern, die landwirtschaftliche Unternehmen leiten, um 28 Prozent gestiegen. Dies geht aus Daten von Unioncamere-InfoCamere hervor, die auf Stand Juni 2023 die ausländischen Unternehmen in den Handelsregister der Handelskammern erfassen.
Diese positive Entwicklung widerspricht dem generellen Trend der sinkenden Anzahl von italienischen Landwirtschaftsbetrieben. Aktuell sind es 20.175 ausländische Unternehmer, die in Italien Landwirtschaft betreiben. Die Verteilung auf dem nationalen Territorium ist relativ ausgeglichen, wobei die Toskana und Sizilien die Regionen mit dem größten Anteil sind.
Die italienische Landwirtschaft wird somit immer vielfältiger. Neben prominenten Landwirten, die sich für die italienische Landschaft entschieden haben, gibt es auch viele Zuwanderer. Nach einer ersten Erfahrung als abhängige Arbeitnehmer haben sie es geschafft, ihr eigenes Unternehmen zu gründen und eine echte soziale und wirtschaftliche Integration zu erreichen. Ihre Präsenz bringt nicht nur vielfältige Kulturen, sondern auch neue Produktionsmethoden und Anbausorten in den Sektor.
Zusätzlich zu diesen Unternehmern wird die Branche von 362.000 Mitarbeitern aus aller Welt unterstützt. Sie trugen 2022 laut Coldiretti, dem italienischen Bauernverband, der sich auf die Statistiken des Zentrums für Studien und Forschungen Idos bezieht, zu 32 Prozent der gesamten Arbeitstage in der Landwirtschaft bei.
Das Ergebnis ist beeindruckend: Fast ein Drittel aller in Italien hergestellten Lebensmittel wird durch ausländische Arbeiter produziert. Die größte Gruppe bilden rumänische Arbeiter (78.214 Personen), gefolgt von Indern (39.021), Marokkanern (38.051), Albanern (35.474), Senegalesen (16.229), Pakistanern (15.095), Tunesiern (14.071), Nigerianern (11.894), Mazedoniern (9.362), Bulgaren (7.912) und Polen (7.449). Dabei handelt es sich größtenteils um saisonale Arbeit, wobei die Nachfrage in den Sommermonaten ansteigt und durch regulär eingestellte Arbeiter aus anderen Ländern gedeckt wird, die jedes Jahr zurückkehren und sich gut in das Land integrieren.
Die stetig wachsende internationale Präsenz tritt als bereicherndes Element in den Vordergrund und stellt einen bedeutenden Beitrag für die italienische Landwirtschaft dar. Das Zusammenspiel verschiedener Kulturen und Erfahrungen schafft neue Perspektiven und Chancen für den Agrarsektor.