Trotz eines weltweit um 1,1 % zurückgehenden Gesamtanbaus werden die Getreideerträge voraussichtlich um 5,8 % steigen, so das Institut National de la Statistique et des Études Économiques (Insee) in seinen vorläufigen Agrarbilanzen für 2023.
Weltweit wird die Getreideernte voraussichtlich auf einem Rekordniveau liegen, was die Preise trotz des fortwährenden Krieges in der Ukraine nach unten drückt. In Frankreich sollen sich die Getreidepreise im Jahr 2023 um 28,4 % verringern. Dies steht im Kontrast zu einem Anstieg um 31,8 % im Jahr 2021 und um 24,0 % im Jahr 2022.
Allerdings betont das Insee, dass diese Zahlen das verfügbare Einkommen der Landwirte nicht widerspiegeln. Die vorliegenden Bilanzen enthalten lediglich Informationen zur Wertschöpfung der landwirtschaftlichen Tätigkeit und schließen Subventionen und Steuern aus. Sie stellen also keine Messung des verfügbaren Einkommens von Landwirten dar.
Im Hinblick auf die Betriebskosten werden die Vorleistungen der Agrarwirtschaft voraussichtlich weiterhin ansteigen (um 2,5 %) aufgrund gestiegener Preise (3,5 %), während die Menge um 0,9 % zurückgeht. Dies ist ein geringerer Anstieg als im Vorjahr, als die Preise um 22,0 % stiegen und die Mengen um 5,2 % zurückgingen.
Insbesondere werden die Preise für Düngemittel und Bodenzusätze voraussichtlich erneut um 19,1 % ansteigen. Dies ist ein deutlich geringerer Anstieg als im Vorjahr (+ 79,7 %), als die Preise aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs nach den Lockdowns und des Krieges in der Ukraine rasant anstiegen.
Das Insee weist außerdem darauf hin, dass der Düngemittelverbrauch voraussichtlich wieder (um 17 %) zurückgehen wird, was zu einer leichten Reduzierung der Kosten (um 1,1 %) führt. In Frankreich geht der Düngemittelverbrauch tendenziell zurück und hat sich seit Anfang der 2000er Jahre halbiert.
Ein weiterer großer Ausgabeposten, die Energie, wird voraussichtlich um 1,5 % sinken, nachdem sie im Jahr 2022 aufgrund eines außergewöhnlichen Preisanstiegs um 40 % stark gestiegen war. Diese Entwicklung ist auf den Rückgang des nicht straßengebundenen Dieselkraftstoffs für Traktoren zurückzuführen, dessen Preis um 7,5 % fallen soll.