Die Herausforderung des Generationswechsels in der Landwirtschaft
Der Generationswechsel in der Landwirtschaft steht vor einer großen Herausforderung: In den nächsten 10 Jahren wird etwa die Hälfte der Landwirte in den Ruhestand gehen. Dies betrifft nicht nur die einzelnen landwirtschaftlichen Betriebe, sondern auch die Genossenschaften, die sowohl ihre Mitgliederzahlen stabilisieren müssen, um ihre Aktivitäten zu stärken oder auszubauen, als auch ihre Vertreter neu besetzen müssen.
Diese Herausforderung betrifft alle genossenschaftlichen Strukturen. Es gibt jedoch Initiativen, die darauf abzielen, junge Landwirte dazu zu ermutigen, Verantwortung zu übernehmen und sich in der Agrarwirtschaft zu engagieren. Auf nationaler Ebene hat sich die Landwirtschaftliche Genossenschaft intensiv mit diesem Thema befasst und Anfang 2023 eine umfassende Umfrage gestartet. Das Ergebnis zeigt, dass die Erwartungen der jungen Landwirte sehr unterschiedlich sind im Vergleich zu ihren älteren Kollegen und auch in Bezug auf die instabile Situation durch die Covid-Pandemie, den Krieg in der Ukraine und den langfristigen Klimawandel.
In diesem Zusammenhang arbeitet jede Genossenschaft an spezifischen Maßnahmen, um junge Landwirte technisch und oft auch finanziell bei ihrer Betriebsgründung zu unterstützen. Verschiedene Generalversammlungen von Genossenschaften befassen sich zum Jahresende mit dem Generationswechsel, so wie beispielsweise Agora in Oise, wo mehrere junge Genossen von ihrem Interesse an einer Mitgliedschaft in einer Genossenschaft berichten.
Kritik kommt dennoch auf, wenn einige Genossenschaften auch in die Vermittlung von Agrarland eingreifen, dessen Zugang immer noch einer der Hauptfaktoren für die Schwierigkeiten bei der Gründung neuer landwirtschaftlicher Betriebe darstellt.
Auch landwirtschaftliche Maschinengemeinschaften (Cuma) stehen vor derselben Herausforderung. Die Möglichkeit, Geräte zu teilen und dadurch Investitionen und Kosten zu minimieren, findet bei neuen Landwirten oft Anklang.
Es ist wichtig, dass die neue Generation von Landwirten mit ihrer Vision und ihren Erwartungen angemessen in den Vorständen und Vertretungen vertreten ist, um keinen weiteren Generationenkonflikt zu schüren.
Es ist unerlässlich, dass die verschiedenen Genossenschaften diese Themen, die den Generationswechsel in der Landwirtschaft betreffen, ernst nehmen und konkrete Schritte einleiten, um jungen Landwirten den Einstieg in die Agrarwirtschaft zu erleichtern.