Überschrift: Vorläufiger Bericht enthüllt die massive Auswirkungen von Pestiziden auf die Umwelt und Gesundheit
Die vollständige Analyse des Expertengremiums wird erst nächste Woche freigegeben. Doch bereits die vorab von Dominique Potier, einem sozialistischen Abgeordneten und Berichtserstatter, veröffentlichte Zusammenfassung lässt aufhorchen: Unsere Unfähigkeit, unseren chemischen Fußabdruck zu reduzieren, stellt einen kollektiven Misserfolg dar und erfordert sofortige Maßnahmen.
In mindestens einem Drittel des nationalen Territoriums stellen Pestizide und deren Abbauprodukte eine ernsthafte Bedrohung für unsere Trinkwasserressourcen dar, betont der Bericht. Gleichzeitig beeinflusst die allgemeine Kontamination von Lebensräumen die Biodiversität und gefährdet die von der Natur erbrachten Dienstleistungen wie die Bestäubung.
Bezüglich der Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit steht die Forschung noch ganz am Anfang. Jedoch wurden bereits Verbindungen oder Vermutungen von Verbindungen zwischen bestimmten Erkrankungen und Pestizidexposition festgestellt. Der Bericht enthält 27 Empfehlungen, darunter die Stärkung der Vorschriften zur Verhinderung der Verschmutzung von Trinkwasser.
Die Zusammenfassung hebt hervor, dass zwischen 1980 und 2019 rund 4.300 Wasserquellen wegen Verschmutzung, hauptsächlich durch Nitrate und Pestizide, stillgelegt werden mussten. Sie zitiert eine Regierungsanweisung von 2020, demzufolge die Kosten für die Aufbereitung von Trinkwasser aufgrund dieser Verschmutzungen auf zirka 500 Millionen bis 1 Milliarde Euro jährlich geschätzt werden.
Die zur Vermeidung von Verschmutzung bereitgestellten Ressourcen und die politische Steuerung werden als unzureichend betrachtet, gemessen an den enormen Kosten zur Wiederherstellung der Umweltgesundheit und Bodenfruchtbarkeit. Dominique Potier beklagt, dass dies ein klassisches Beispiel für das Scheitern der öffentlichen Politik aufgrund von widersprüchlichen wirtschaftlichen Zwängen sei.
Die moderne Landwirtschaft hat sich stark auf den Einsatz synthetischer Herbizide, Insektizide und Fungizide gestützt, um die Produktion zu steigern und ein gewisses Ertragsniveau zu gewährleisten.
Der Bericht soll eine hilfreiche Unterstützung für die öffentliche Diskussion darstellen, insbesondere jetzt, wo der „Ecophyto 2030“-Plan zur Beratung vorgelegt wird. Insgesamt hat die Untersuchungskommission festgestellt, dass die Leistungsmessung auf dem Stand von 2009 verharrt. Die einzigen Fortschritte sind auf den Rückzug der gefährlichsten Substanzen zurückzuführen – ein Rückzug, der nicht auf der Ecophyto-Dynamik beruht.
Dominique Potier argumentiert, dass der Ecophyto 2030-Plan zwar besser sei als sein Vorgänger, aber die bereitgestellten Mittel trotzdem nicht ausreichen würden. Der Plan steht aktuell unter erheblichem Druck sowohl von landwirtschaftlichen als auch von Umweltorganisationen.