Cybersicherheit ist in der Landwirtschaft angekommen
Es ist eine Geschichte, die viele überraschen mag. Ein Wasserbehandlungssystem in Morbihan wurde von pro-palästinensischen Aktivisten gehackt, da das Gerät in Israel hergestellt wurde. Ebenso verlor eine Büffelzüchterin in den Côtes d’Armor 18.000€ beim Wiederverkauf einer Filzmaschine zur Herstellung von Mozzarella aufgrund eines gehackten E-Mails. Diese Episoden zeigen, dass die Cybersicherheit in der Landwirtschaft angekommen ist. Es waren einmal hauptsächlich Militär und Banken, die von solchen Angriffen betroffen waren, aber heute sind alle Bereiche betroffen.
Auf der Veranstaltung „Fermes Numériques“, organisiert von der Landwirtschaftskammer Bretagne, wurde das Thema diskutiert und über Gefahren aufgeklärt sowie mögliche Vorsichtsmaßnahmen aufgezeigt. Dabei sind zwei Richtlinien zu beachten: „Es passiert nicht nur anderen, jeder ist anfällig“ und „Vorsorge ist immer kostengünstiger als Schadensbehebung“.
Gefährliche Toröffner
Die Hauptbedrohungen sind vielfältig. Sie reichen von ökonomischen, wie Datendiebstahl, Betriebsausfall und Abfangen vertraulicher Daten, bis hin zu Imageschäden durch Diffamierungskampagnen, Falschinformationen oder Aktivistaktionen.
Jeder, der mit dem Internet verbunden ist, bietet potentielle Angriffsziele. Landwirte können sowohl Opfer als auch Verursacher von eher fahrlässigen Handlungen oder mangelndem Wissen sein.
Einfache Schutzmaßnahmen
Die Vorgehensweisen der Hacker sind zwar bekannt, aber nach wie vor wirksam. Dazu gehören vor allem Phishing-E-Mails oder SMS, die dazu auffordern, auf einen Link zu klicken, um eine Strafe zu zahlen oder ein Paket abzuholen. Daraufhin kann Ransomware ins System eingeschleust werden, die Daten abgreift, Lösegeld verlangt und/oder die Informationen online preisgibt.
Um sich davor zu schützen gibt es simple Maßnahmen, die meisten davon betreffen Passwörter. Diese sollten mindestens 12 Zeichen mit vier verschiedenen Typen (Großbuchstaben, Kleinbuchstaben, Zahlen, Sonderzeichen…), regelmäßig geändert und für jede Plattform oder Software eindeutig sein.
Trennung von Privatleben und Beruf
Kritisch ist auch die Verbindung von privaten und beruflichen Aktivitäten. Damit ergeben sich die meisten Probleme. Daher ist es essentiell, die beiden Bereiche zu trennen und den Computer als Teil des landwirtschaftlichen Betriebs zu betrachten, genau wie ein Traktor.
Unterstützung durch IT-Management
Da die Arbeitstage eines Landwirts sehr intensiv sind und das Hinzufügen einer weiteren benötigten Kompetenz meist schwierig ist, empfehlen Experten die Inanspruchnahme von IT-Management-Unternehmen.
Sollte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein Vorfall eintreten, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und die Website Cybermalveillance.gouv.fr aufzusuchen. Dieser erste Schritt hilft, Fehler zu vermeiden und die Situation nicht weiter zu verschlimmern.