Landwirte in Okzitanien: Mobilisierung hält an Landwirte in Okzitanien: Mobilisierung hält an

Landwirte in Okzitanien: Mobilisierung hält an


Die Landwirte der südwestlichen Region Okzitanien in Frankreich machen im Moment durch ihre Proteste Schlagzeilen. Hauptsächlich geht es ihnen um ihre anhaltend niedrigen Einkommen, ein Problem, das laut Alain Iches, dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer von Tarn-et-Garonne, zu den niedrigsten in ganz Frankreich zählt.

Die Protestaktionen sind intensiv, eine Hauptverbindungsstraße zwischen Toulouse und Bayonne ist beispielsweise seit einigen Tagen gesperrt. Mit ihren Traktoren errichteten die Demonstranten Absperrungen und zündeten Strohballen auf der Fahrbahn an. Jèrome Bayle, ein Viehzüchter und Teilnehmer der Proteste, berichtete, dass Intimidationsbotschaften gefunden und an die Gendarmerie übergeben wurden.

Die Demonstranten mahnen an, dass sie trotz ihrer Anstrengungen, ihre Produktionsmethoden zu verbessern und auf Bio-Produktion umzustellen, damit sie besser auf die Anforderungen der Konsumenten eingehen können, ihre Einnahmen nicht entsprechend ansteigen. Bioprodukte wie Weizen, berichtete Luc Mesbah, Generalsekretär des Bauernverbandes von Haute-Garonne, seien oft günstiger als konventionell produzierte Produkte.

Die Proteste sind gut organisiert, mit Mobilisierungen in Aveyron auf der Landesstraße 88, im Lot und im Tarn. Neben landwirtschaftlichen Problemen demonstrieren die Bauern auch gegen das Ignorieren ihrer Anliegen durch die Regierung.

Ungeachtet der ausdrücklichen Bitte um friedliche Demonstrationen von Carole Delga, der Präsidentin der Region Okzitanien, betonten die Organisatoren ihre Entschlossenheit: „Unser Ziel ist es, die Regierung zum Einlenken zu bewegen“, so Jean-Philippe Gibert, Präsident der jungen Landwirte (JA) des Bezirks.

Die biologische Überproduktion ist in der Okzitanien besonders akut, was die Krisensituation verschärft. Als führende Bio-Region Frankreichs leidet sie unter dem enormen Druck, der auf den Bauern lastet, ihre Produktionsmethoden zu ändern, während die Nachfrage nach ihren Produkten nicht ausreicht, um ihre Einnahmen aufrechtzuerhalten.

Die Proteste haben auch Auswirkungen auf andere Sektoren: Im Tarn-et-Garonne wurden die Zugänge zum Golfech-Kraftwerk, das den Großraum Toulouse mit Strom versorgt, blockiert, und die Bezirksverwaltung meldete ebenfalls Blockaden auf der Autobahn A62 zwischen Toulouse und Bordeaux. Mehrere Straßen in den Pyrenäen-Orientales, den Hautes-Pyrénées und in Ariège wurden ebenfalls gesperrt.

In Toulouse wurden nach einem massiven Protest samt Reinigungsarbeiten Kosten in Höhe von 90.700 Euro veranschlagt. Die Stadt hat inzwischen Klage gegen Unbekannt eingereicht.



Quelle

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert