Demonstration der Landwirte gegen den Großhändler Socamil – ein Kampf um gerechte Preise
Afgrund einer ungerechten Preispolitik ging bei der Großhandels-Plattform Socamil kürzlich die Post ab. Rund 150 protestierende Bauern, unterstützt durch 50 Traktoren, legten den Betrieb lahm. Patron der Plattform ist kein Geringerer als Michel-Édouard Leclerc, bekannt als Ikone der Supermarktkette E.Leclerc. Jérôme Barthès, Vizepräsident der Landjugend im Département Aude, war einer der Wortführer bei den Protesten. Er sieht Leclerc als Hauptprofiteur der hohen Gewinnmargen, die auf Kosten der Landwirte erzielt werden.
In einem verzweifelten Aufruf fordert Barthès Leclerc dazu auf, sich persönlich in Castelnaudary blicken zu lassen und die Gespräche vor Ort zu führen. Der Protest, betont er, werde so lange andauern, bis die gewünschten Verhandlungen stattfinden. Seite des E.Leclerc-Konzerns blieben bislang alle Anfragen unbeantwortet.
Die Socamil – kurz für Société coopérative d’approvisionnement Midi et Languedoc – ist eine Einkaufszentrale für Lebensmittel und Non-Food-Artikel. Sie zeichnet verantwortlich für Einkauf und Logistik von 42 Filialen und 39 Drive-In-Stores in der Region Occitanie und Aurillac (Département Cantal). Ihr Wirkungskreis erstreckt sich von Gers bis an die Grenzen von Hérault und Gard sowie Cantal.
Doch nicht nur bei Socamil, sondern landesweit brennt den Landwirten der Hut. Die Probleme sind vielfältig: gestiegene Kosten, überzogene Standards und das Gefühl, dass ihre Arbeit nicht geschätzt wird. All diese Punkte drücken auf die moralische und finanzielle Situation der Bauern.
Jeder, der sich mit der Landwirtschaft solidarisch fühlt, ist aufgerufen, sich am Dialog zu beteiligen und die Anliegen der Bauern zu unterstützen. So können wir gemeinsam dazu beitragen, dass der Berufsstand zukunftsfähig bleibt und unsere Versorgung mit regionalen Produkten gesichert ist.
