Frühstückszerealien: Kampf der Titanen hinter Schüssel und Löffel
In den Regalen der Supermärkte treffen die Kunden auf eine scheinbare Vielfalt an Frühstückszerealienoptionen. Coco Pops, Frosties, Smacks, Cheerios, Chocapic, Golden Grahams – die Begeisterung für diese köstlichen Optionen scheint grenzenlos. Doch hinter dieser beeindruckenden Auswahl stehen in erster Linie zwei Lebensmittelgiganten: Kellog’s und Cereal Partners Worldwide, ein Joint Venture von Nestlé und General Mills. In Frankreich beanspruchen diese beiden Unternehmen 75 % des Marktes für nationale Getreidemarken, so der Bundesverband des Einzelhandels (FCD).
Der Anteil der Handelsmarken, die von Supermärkten gehalten werden, ist in dieser Statistik nicht berücksichtigt. Für Kunden sind diese oft preiswerteren Alternativen eine Möglichkeit, die steigenden Lebensmittelpreise abzuwehren, und Supermärkte fördern sie entsprechend.
Große Unternehmen gegen landwirtschaftliche Genossenschaften
Interne Dokumente haben gezeigt, dass Kellog’s fast ein Drittel der Verkäufe im Getreidebereich ausmacht. Dabei ist die Dominanz eines oder zweier Akteure nicht auf den Frühstücksbereich beschränkt. Betrachtet man andere Lebensmittelbereiche, so teilen sich etwa Danone und Nestlé 77% des nationalen Marktes für Babynahrung, während Lactalis und Sodiaal 72% des Milchsegments beanspruchen.
Die Potenzial zur Branchendominanz schließt nicht nur multinationale Unternehmen ein, sondern auch landwirtschaftliche Genossenschaften. Diese sind durch die mächtige Agrargenossenschaft vertreten, die Unternehmen wie Agrial, Terrena, Sodiaal und Tereos zu ihren Mitgliedern zählt.
Die Produktionskomplexität spielt eine bedeutende Rolle bei der Anzahl der Akteure; je mehr Verarbeitung erforderlich ist, desto kleiner ist die Anzahl der Unternehmen. Selbst weniger verarbeitete Produkte wie Nestlé-Wasser, das etwa ein Viertel der Verkäufe im Wasserbereich ausmacht, werden in diesen großen Fabriken produziert.
Supermarktkonzentration mit erheblichen Auswirkungen
Auf der anderen Seite der Gleichung stehen die Supermärkte, die sich ebenfalls in Frankreich konzentrieren und einen erheblichen Einfluss auf den Markt ausüben. Die drei größten Ketten (E.Leclerc, Carrefour, Intermarché) machen 60% des Marktes aus.
Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch betont, dass die sechs größten Händler (einschließlich Lidl) 60% des von den Franzosen für Lebensmittel ausgegebenen Geldes einnehmen. Dies gibt ihnen die Macht, den Anbietern ihre Bedingungen aufzuerlegen und die Konsumgewohnheiten zu beeinflussen. Sie sind jedoch der Ansicht, dass weder Händler noch Lebensmittelindustrie ausreichend dazu beitragen, gesunde und nachhaltige Produkte zu fördern.