Klimawandel trifft Landwirtschaft: Experten entwickeln Strategien für die Immobilienbewertung
Die Zeichen des Klimawandels sind überall sichtbar: steigende Temperaturen, häufigere und intensivere Dürreperioden, zunehmende Hochwasserereignisse, Unwetter, Hagel, Stürme und Frost. Die Folgen dieser Phänomene sind besonders in der Landwirtschaft spürbar, da sie nicht nur die angebauten Feldfrüchte, sondern auch die Böden, Viehbestände und landwirtschaftlichen Gebäude beeinflussen. Jean-François Vian, ein Landwirtschaftsexperte aus der Region Puy-de-Dôme, merkt diese Veränderungen in seiner täglichen Arbeit immer deutlicher und sieht die Notwendigkeit, die Bewertungsmethoden für landwirtschaftliche Immobilien zu überarbeiten.
Umstellung der Bewertung landwirtschaftlicher Immobilien
Jean-François Vian ist überzeugt, dass die Auswirkungen des Klimawandels in der Zukunft noch drastischer werden und tiefgreifende Veränderungen in der Landwirtschaft erfordern werden. Dies betrifft nicht nur die Anbaumethoden und die Landnutzung, sondern auch die Art und Weise, wie landwirtschaftliche Immobilien bewertet werden. Hierbei ist es besonders wichtig, die Resilienz der Böden gegenüber Veränderungen zu berücksichtigen.
Einbindung von Ökosystemdienstleistungen
Aktuell werden Aspekte wie die Widerstandsfähigkeit von Böden und deren Beiträge zu Ökosystemdienstleistungen bei der Bewertung von landwirtschaftlichen Immobilien noch vernachlässigt. Vian und seine Kollegen arbeiten deshalb an einer Methode, die diese Dienstleistungen in die Bewertung einbezieht. Das Ziel ist es, die Auswirkungen des Klimawandels auf Ernten und Versicherungsprämien zu reduzieren und nachhaltige Produktionsmethoden zu fördern.
Die Auswirkungen auf den Bodenpreis und die Bodennachfrage
Vian vermutet, dass diese neuen Bewertungskriterien in Zukunft stärker bei der Übertragung von Landwirtschaftsbetrieben und bei der Gründung neuer Betriebe berücksichtigt werden. Künftige Betriebsführer könnten sich beispielsweise für die Art und Weise interessieren, wie die Bodenfruchtbarkeit in der Vergangenheit gemanagt wurde und wie das Gelände gestaltet ist. Vian glaubt, dass diese Überlegungen in wenigen Jahren zur Normalität werden, da die Klimawandelphänomene immer stärker werden.
Ein neues Aufgabenfeld für Immobiliengutachter?
Landwirtschaftsexperten sehen immer mehr Fragen auf sich zukommen: Wie wirken sich klimafreundliche Zertifizierungen und Carbon Credits auf die Immobilienbewertung aus? Was ist der Einfluss von agrarischen Photovoltaik-Anlagen? Bei der Beantwortung dieser Fragen können Gutachter ihre Expertise einbringen und dazu beitragen, dass neue Gesetze richtig interpretiert und angewendet werden.
Abschließend ist festzuhalten, dass der Klimawandel bereits jetzt tiefgreifende Auswirkungen auf die Landwirtschaft hat und in Zukunft noch stärker haben wird. Aber dank Experten wie Jean-François Vian werden Strategien entwickelt, um mit den Veränderungen umzugehen und landwirtschaftliche Immobilien fair und zukunftsorientiert zu bewerten. Es ist zu hoffen, dass diese Arbeiten dazu beitragen, die Landwirtschaft auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten und nachhaltige Anbaumethoden zu fördern.