Die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) unter der Leitung von Prof. Peter Strohschneider, die im Jahr 2020 als Reaktion auf zunehmende Landwirtschafts-, Klima- und Umweltproteste ins Leben gerufen wurde, hat am 29. Juni 2021 ihr abschließendes Urteil vorgelegt. Der Experte vorliegende Bericht „Zukunft Landwirtschaft. Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“ liefert Handlungsempfehlungen für die Entwicklung eines nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystems.
Der Zukunftskommission gehörten Mitglieder aus den unterschiedlichsten Bereichen an, darunter Landwirtschaft, Wirtschaft, Umwelt-, Natur-, Tier- und Verbraucherschutz, Entwicklungszusammenarbeit und Wissenschaft. Auf Weisung von Bundesminister Cem Özdemir wurde die Arbeit der Kommission fortgesetzt.
Am 21. Dezember 2021 nahm sich Bundesminister Cem Özdemir Zeit für ein Gespräch mit den Mitgliedern der Zukunftskommission Landwirtschaft. Hierbei betonte er die effektive Zusammenarbeit innerhalb der Kommission und hob hervor, dass auch in strittigen politischen Bereichen Konsensfindung möglich ist. Der nunmehr anvisierte Konsens soll in die Tat umgesetzt werden.
Am 27. September 2022 war die Zukunftskommission Landwirtschaft erneut zusammengekommen, um Einzelheiten zur Fortsetzung ihrer Arbeit als Forum für den Ausgleich von Interessen in Zeiten des Wandels zu besprechen. Zielsetzung ist es, eine belastbare und nachhaltige Landwirtschaft zu fördern.
In ihrem Abschlussbericht betont die ZKL, dass die deutsche Landwirtschaft, wie andere Sektoren auch, durch den weltweiten Klimawandel und weitere ökologische, ökonomische und soziale Veränderungen einem tiefgreifenden Veränderungsprozess unterliegen wird. Um die negativen Auswirkungen dieses Prozesses steuern und die Akzeptanz innerhalb der Landwirtschaft erhöhen zu können, werden in dem Bericht Entwicklungspfade vorgestellt, die besonders die ökologische Nachhaltigkeit der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft verbessern und ihre ökonomische Nachhaltigkeit dauerhaft sichern sollen.
Der Bericht macht deutlich, dass die Transformation des Agrar- und Ernährungssektors eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellt und mit großen Herausforderungen, aber auch Chancen verbunden ist. Der Bericht ist als Leitfaden gedacht, um schädliche Auswirkungen zu vermeiden und positive Effekte auf Klima, Umwelt, Biodiversität, Tierwohl und menschliche Gesundheit zu fördern. Dabei ist es von großer Bedeutung, dass diese Ziele im Interesse der landwirtschaftlichen Produzenten liegen.
Die in der Kommission vertretenen Experten aus Wirtschaft und Verbraucherschutz, Umwelt, Tierschutz und Entwicklungszusammenarbeit sowie Wissenschaft haben zum Abschlussbericht der ZKL beigetragen und somit zur Entwicklung eines nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystems.
Es steht außer Frage, dass die Zukunftskommission Landwirtschaft einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft getan hat. Es bleibt zu hoffen, dass ihre Arbeit und die daraus hervorgegangenen Empfehlungen einen nachhaltigen Einfluss auf die künftige Ausgestaltung der Agrar- und Ernährungspolitik haben werden.