Der Bodenatlas 2024 gibt erstmals Auskunft über den Zustand unseres wichtigsten Lebensraums – dem Boden. Wir beleuchten dessen Zustand und Wichtigkeit für das Klima, die Artenvielfalt sowie die Nahrungssicherheit. Es wird deutlich: Eine gesunde Bodenbeschaffenheit ist entscheidend für die Erzeugung gesunder Lebensmittel, den Klimaschutz sowie den Erhalt von Artenvielfalt. Dennoch zeigen Studien einen beunruhigenden Zustand auf. Über ein Drittel der weltweit landwirtschaftlich genutzten Böden sind bereits degradiert. In der Europäischen Union sind sogar über 60 Prozent der Böden geschädigt, hauptsächlich aufgrund von industrieller Landwirtschaft und den Auswirkungen der Klimakrise.
Mit dem zunehmenden Schwerpunkt auf Böden in der internationalen Klimadebatte werden Konflikte um Landnutzung intensiver. Daher setzen wir uns für koordinierte politische Anstrengungen zum Bodenschutz ein, die verschiedene Nutzungsformen miteinander verknüpfen und die Menschenrechte respektieren. Der Bodenatlas 2024 bietet darauf erste Antworten.
Um die vielen Krisen unserer Zeit zu bewältigen – von Hunger über Klimawandel bis hin zu Armut – müssen wir nachhaltige und widerstandsfähige Methoden zur Bodennutzung fördern. Agrarökologische Methoden, also naturnahe, nachhaltige Formen der Landwirtschaft, bieten hier große Chancen. Sie erhöhen nicht nur die Unabhängigkeit und Resilienz der Betriebe, sondern fördern auf Dauer auch die Bodenfruchtbarkeit.
Eine bessere Politik zum Bodenschutz ist zwingend nötig, um die Artenvielfalt und unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. Aktuell sind die Böden vor allem durch eine intensive Landwirtschaft mit übermäßigem Einsatz von Mineraldünger und chemischen Pestiziden sowie durch Versiegelung bedroht. Ein nachhaltiger Umgang mit den Flächen ist daher nicht nur zum Wohl der Natur, sondern auch zum Schutz des Bodens und zur Stärkung der Resilienz gegenüber den Auswirkungen der Klima- und Biodiversitätskrise notwendig.
Auch für die internationalen Klimaziele sind gesunde Böden entscheidend. Sie sind die größten CO2-Speicher an Land und somit Schlüsselelemente im Kampf gegen den Klimawandel. Eine politisch kohärente, menschenrechtsbasierte Bodenpolitik ist daher unerlässlich.
Der Bodenatlas 2024 stellt umfassende Informationen, fundierte Erkenntnisse und politische Empfehlungen zur Verfügung. Er ist ein wertvolles Instrument zur Aufklärung und unterstützt sowohl Politik als auch Gesellschaft bei der Bewältigung dieser wichtigen Herausforderung. Er kann unter folgenden Links heruntergeladen oder für Unterrichtszwecke bestellt werden:
– www.boell.de/bodenatlas
– www.bund.net/bodenatlas2024
– www.tmg-thinktank.com/bodenatlas
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die jeweilige Pressestelle.
